Rainer Fest - zum Künstler

Die Kunstexperten und -kritiker, die sich mit den Arbeiten von Rainer Fest befasst haben, sind sich - bei allen unterschiedlichen Assoziationen und Akzentuierungen - in einem Punkte einig: Der Bildhauer zählt zu den profiliertesten eigenständigen und relevanten Künstlern unseres Landes. Deshalb freut sich das kulturforum PAMPIN, seine Ausstellungsreihe „Best of Meck-Pomm“ mit ausgewählten Werken von Rainer Fest starten zu können.

Seine Werke spiegeln eine geistige Haltung wider, die nach dem Woher und Wohin, den Verbindungen und Entwicklungen, den Übergängen und Umbrüchen fragt - nach Fragen also, die unser menschliches Dasein in seinem Kern betreffen. Unbeeindruckt durch zeitgeistigen Firlefanz, sucht Fest nach dem Verborgenen und Verbindenden zwischen den Gegensätzen fundamentaler Art. Er ergründet die Spannungen und Schwingungen zwischen dem Positiven und dem Negativen, dem harten Stein und dem fließenden Wasser, dem Licht und dem Schatten und drückt sie in vielerlei Variationen und Materialien, sensiblen Interpretationen und präziser Kunstfertigkeit aus. Das macht ihn zu einem Vertreter der hohen Schule der Kunst. Er gibt keine bestimmte Sichtweise seiner Kunstobjekte vor, sondern überlässt dies der Perzeption, Phantasie und Interpretation des Betrachters. Viele seiner Arbeiten haben eine „festianische“ Aura, ziehen magisch an, berühren emotional durch ihre feinsinnige Gestaltung, fordern auf, „immer schön hinzusehen“, sich geistig auf sie einzulassen und ihren tiefsinnigen Gehalt zu erfassen.

All seine Werke reflektieren die Wertschätzung des Materials, das Fest immer mit Respekt und Präzision bearbeitet, um seine Ideen mit möglichst minimalen Eingriffen zu realisieren. Diese bedachte Wahl von Material und Schnitten verleiht seinen Werken eine zeitlose Wertigkeit. Insbesondere die oft archaisch anmutenden Objekte aus Stein strahlen eine Ruhe aus, als seien sie für die Ewigkeit gemacht. Sie (ver)führen den Betrachter zur Kontemplation: Woher kommen wir - wohin gehen wir - wo ist unser Weg?