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8. PAMPINALE - freut sich auf Ihren Besuch

8. PAMPINALE, Teil II ab 28. 7. 24: REFLEXIONEN // Bernhard G. Lehmann: Malerei, Druckgrafik, Skulptur / Peter Rathmann: Fotografie / Tina Schwichtenberg: Installation / Josep Vallribera: Malerei

Der Bildhauer und Maler Bernhard Lehmann (1944-2021) steht mit seinen Arbeiten für eine höchst sensible Thematisierung existentieller Bedingungen und emotionaler Schwingungen – immer inspiriert von aktuellen Entwicklungen, Prozessen in der Natur und musikalischen Empfindungen.

Der professionelle, erfolgreiche Fotograf Peter Rathmann lädt ein zu „Urbanen Exkursen“ und führt quer durch die Kontinente die „Unwirtlichkeit der Städte“ mit ihren architektonischen Zumutungen vor Augen. Seine fotografischen Kompositionen sind von irritierender Ästhetik.

Die profilierte Konzeptkünstlerin Tina Schwichtenberg erfasst mit wachem Gespür gesellschaftliche Probleme/Tendenzen und bringt sie in plausiblen Metaphern treffsicher mit einfachen, oft paradoxen Mitteln/Materialien und ästhetischen Anmutungen zum Ausdruck. In der Installation „Sag mir, wo die Blumen blühen“ visualisiert sie – assistiert von Andrea Pfister-Wartha – die Dialektik von Krieg und Frieden.

Der international renommierte spanische Künstler Josep Vallribera  hat sich einer Kunst verschrieben, die „auf den Grund der Dinge“ dringt und latente Strukturen existentieller Gefährdungen freilegt. 

Diese vier sehr unterschiedlichen Künstler:innen vereint nicht nur ein freundschaftliches Band, sondern die kritische und empathische Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Entwicklungen, der Blick in die Tiefe und „hinter die Kulissen“ sowie die Sorge um eine friedliche Zukunft. Sie haben gemeinsam viel zu sagen und setzen Impulse mit ihren Kunstwerken, die zum Nachdenken anregen und nachwirken sollen.

 

Und noch eine Einladung: in die fineARTgalerie, Schloßstr. 22, 19288 Ludwigslust

SpurenSuche mit Tina Schwichtenberg (Malerei/Objektkunst) und Wolf Art (FotoGrafik)

Neben der Hauptspielstätte, der Kunsthalle im Dorfring 15 – Pampin, unterhält kulturforum seit Ende 2022 als Dependance die kleine fineARTgalerie in der Schloßstr. 22 – Ludwigslust. Hier wird die Reihe „art&friends“ mit „SpurenSuche – Entdeckung der Kunst im Alltäglichen“ fortgesetzt.

Tina Schwichtenberg und Wolf Art entdecken das Faszinosum der Kunst aus dem Abseits, die das Besondere im Gewöhnlichen und das Erhabene im Banalen der Alltäglichkeit sucht. Beide verbindet ein sensibles Gespür für das künstlerische Potential von banal scheinenden Motiven des alltäglichen Lebens oder anders ausgedrückt: sie verwandeln profane Motive mit Hilfe ihrer künstlerischen Techniken – Tina Schwichtenberg mit Malerei und Objektkunst, Wolf Art mit FotoGrafik – in Kunst und animieren die Betrachter, diese Transformation der Umdeutung nachzuvollziehen. Zu entdecken gibt es u. a. die graphische Qualität von Linien und Flächen z. B. in Tiefgaragen, die ästhetische Anmutung von Bremsspuren auf Zebrastreifen, Altersspuren auf Hauswänden, Dunkelheit, vage Schattenrisse von Personen hinter Vorhängen oder vor Bäumen, die farbige Lebendigkeit grauer/„stiller“ Ecken, die Formen- und Farbendynamik von Klecksereien auf Straßen/Wänden, Risse oder Rostbildungen und Abschürfungen als Zeichen von Verfall und Vergänglichkeit. Der  Reichtum der Alltagswelt an Motiven für das künstlerische Auge scheint  unerschöpflich zu sein.

Es geht um die „Kunst der Wahrnehmung“ unüblicher Motive in zweierlei Hinsicht: als Sinnesleistung richtigen Sehens und Erkennens (kunstsinnige Perzeption) einerseits und als gestalterische Kompetenz, das Wahrgenommene als Metapher und Narrativ für die Konstruktion von Kunst einzusetzen und erlebbar zu machen.

Diese Vorgänge sind in höchstem Maße aktive Perzeptions- und Partizipationskunst, weil die Betrachter an den kreativen Prozessen der Wahrnehmung und Bewertung selbst beteiligt werden und sich dadurch als Künstler fühlen können. Durch ihre reflektierten Deutungs- und Interpretationsleistungen bei der Betrachtung der Kunstwerke verhalten sie sich wie die Künstler, die etwas Besonderes (anhand von Kriterien relevanter Kunst) aus dem Panorama banaler Beliebigkeiten des Alltäglichen herausheben und zu Kunst machen.