„ICH MACH MIT – Kampagne“ (Konzept)

Die Herausforderung: „ICH MACH M!T“

Wir erleben zur Zeit - verursacht durch eine außerordentliche Flüchtlingszuwanderung - eine bisher nicht gekannte Bewährungsprobe unserer Gesellschaft. Um diese komplexe Herausforderung unserer demokratischen Kultur, die heftige Diskussionen in der Öffentlichkeit auslöst, zu bewältigen, ist das Zusammenwirken staatlicher und bürgerschaftlicher Aktivitäten erforderlich. Politische Entscheidungen und Maßnahmen müssen mit zivilgesellschaftlichem Engagement und Zupacken Hand in Hand gehen. Dabei ist die Umsetzung einer klug angelegten Mehr-Ebenenstrategie angezeigt. Einerseits sind sofortige Hilfeleistungen für die Flüchtlinge - ihre Versorgung, Betreuung und Sicherheit - erforderlich, andererseits sind harte Abgrenzungen gegenüber fremdenfeindlichen, rechtsextremen und gewalttätigen Umtrieben, die als terroristische Straftaten zu definieren sind - notwendig. Und nicht zuletzt bedarf es einer konzertierten Offensive von Politik und Diplomatie, um die verlorengegangene Solidarität in Europa wiederzugewinnen und Konzepte für die Beseitigung der Ursachen der Krisen gemeinsam auf den Weg zu bringen. Diese kurz-, mittel- und längerfristig angelegten Anstrengungen sind geboten, um die anstehenden Probleme zu lösen und die Werte unserer demokratischen Kultur zu bekräftigen. Jede(r) Bürger•in ist aufgefordert, sich - im Rahmen der individuellen Möglichkeiten - persönlich einzubringen. Durch das Angebot des „ICH MACH MIT“-Engagements sollen unentschlossene Bürger•innen ermutigt werden, aus der „schweigenden Mehrheit“ hervorzutreten, sich für eine Stärkung der demokratischen Kultur in unserer Gesellschaft einzusetzen und sich sichtbar und merkbar - privat wie öffentlich - gegen fremdenfeindliche, rechtsextremistische und gewalttätige Umtriebe auszusprechen. Auf diese Weise soll die Vor-Ort-Arbeit der vielen schon aktiven Akteure und Initiativen im Lande gewürdigt und gestützt, anfällige, verunsicherte Bürger•innen in ihren demokratischen Einstellungen gestärkt und gegen die Hasstiraden extremistischer Populisten immun gemacht werden. Die Initiative „WIR. Erfolg durch Vielfalt“ könnte durch eine offensive Werbung von weiteren Unterstützern ihre Mitgliederzahl deutlich erhöhen.

 

 

Die Kampagne : „ZE!CHEN SETZEN“

Um im Kampf um die Deutungshoheit im Prozess der öffentlichen Meinungsbildung über die Geltung und Durchsetzung der Grundwerte/Grundrechte angesichts der aktuellen Herausforderungen auf Dauer erfolgreich zu sein, ist eine offensive Kampagne erforderlich. Das individuelle Engagement „ICH MACH MIT“ muss durch eine Kampagne „ ZEICHEN SETZEN!" mit Hilfe der Medien und Mittel der visuellen Kommunikation begleitend unterstützt werden, um Erfolg zu haben. Es geht um die Bewahrung und Förderung der unter Krisendruck geratenen demokratischen Kultur (in einigen Orten/ Regionen von M-V sogar um deren Rückgewinnung und Wiederherstellung!). Während die rechtsextreme Szene ihre menschenverachtenden Parolen lautstark, mit propagandistischer Wucht und enormer medialer Beachtung/Verbreitung in die Welt setzt - und dem „dunklen“ Deutschland damit vehementen Ausdruck verleiht, fehlt dem „hellen“ Deutschland ein fortwährend präsenter, prägnanter, stimmungs- und wirkungsmächtiger Auftritt in der Öffentlichkeit. Dieses gravierende Defizit gilt es zu beseitigen. Deshalb ist eine umfassende, landesweite und übergreifende Kampagne für demokratische Kultur und gegen (rechts-)extremistische Einstellungen/Tendenzen/Strukturen erforderlich, die der demokratie- und menschenfeindlichen Szene durch permanenten Druck im öffentlichen Raum wirksam Paroli bietet. Durch eine gemeinsame Anstrengung von staatlichen und zivilgesellschaftlichen Akteuren/Institutionen/Initiativen kann die Dominanz der Meinungs- und Deutungshoheit im öffentlichen Raum behauptet bzw. zurückgewonnen werden. Hierzu ist eine professionelle Kampagne unumgänglich, die sich aller wirksamen Medien/visuellen Mittel der Information/Kommunikation bedient, die verfügbar und finanzierbar sind: Plakataktion, social media (Twitter, Facebook, YouTube), APPs für das Handy, konventionelle (Klein-)Werbemittel (z.B. Flyer, Sticker, Aufkleber, T-Shirts und Schals mit Aufdruck). Eine solche Kampagne ist zwar kein Allheilmittel, aber sie vermag die demokratische Kultur in unserem Land zu stärken, den fremdenfeindlichen, rechtsextremistischen, gewalttätigen Tendenzen die öffentlichen Räume enger machen, anti-demokratischen Umtrieben keinen Platz in unserer Gesellschaft gewähren und ihnen politisch die Luft zur Entfaltung nehmen. 

Das NETZWERK: Projekt-Entwicklung /-Umsetzung

In angsteinflößenden Krisensituationen, die das friedliche Zusammenleben in unserer Gesellschaft durch unerwartete Ereignisse gefährden, ist es wichtig, die Werte unserer demokratischen Kultur durch markante Zeichensetzungen und entschiedenes Eintreten möglichst vieler engagierter Bürger•innen in den öffentlichen Räumen präsenter und dominanter zu machen. Um das mit landesweiter Wirkung in einem dünn besiedelten Flächenland wie M-V zu realisieren, bedarf es einer belastbaren Vernetzung, die die relevanten Ziele und Strukturen, Akteure und Initiativen miteinander im Hinblick auf das komplexe Projekt in doppelter Weise verknüpft. Das Kampagnenprojekt „ICH MACH MIT“ beim „ZEICHEN SETZEN“ muss - um erfolgreich zu sein - zum Einen staatspolitisches und zivilgesellschaftliches Engagement wirkungsvoll zusammenführen und zum Anderen für die Erhaltung/Entfaltung der demokratisches Kultur und gegen die Ausbreitung/Entwicklung fremdenfeindlicher, rechtsextremistischer und gewalttätiger Tendenzen eintreten. Die landesweit agierende Initiative „WIR. Erfolg braucht Vielfalt“ ist für die Bewältigung dieser anspruchsvollen Aufgabe in besonderem Maße geeignet:

- ihre Initiatoren und Unterstützer treten für „ein demokratisches, freiheitliches und weltoffenes Mecklenburg- Vorpommern ein;

- die Initiative wird von relevanten Personen, Verbänden und Organisationen des Landes getragen (Landtagspräsidentin, Gewerkschaften, Unternehmerschaft, Kirchen u.a.)

- das Netzwerk wird von über 1.400 Bürger/-innen mitgetragen

- die Initiative hat Erfahrungen in der Entwicklung und Umsetzung komplexer Projekte.

Es geht bei dieser Kampagne nicht darum, die vielen Aktionen und vorhandenen Initiativen vor Ort zu ersetzen, zu übersteuern oder gar zu dominieren oder zu ersetzen, sondern vielmehr wird eine Unterstützung der Basis-Aktivitäten angestrebt, z.B. durch die Bereitstellung von Info-Materialien, die Unterstützung bei der öffentlichen Präsenz, die Stärkung des Selbstbewusstseins und dem Abbau des lähmenden Gefühls, bei der Bewältigung einer höchst anstrengenden und schwierigen und langwierigen Aufgabe im Kampf gegen Dumpfheit, Ignoranz und Penetranz allein auf weiter Flur (z.B. in entlegenen, strukturschwachen Gebieten) unter schwierigsten Bedingungen rechtsextremen Anfeindungen ausgesetzt zu sein.