Der Hochdruck 

... ist die älteste Druckmethode; eine frühe Form ist der Stempeldruck, bei dem die Stempelform in weiches Material wie Ton oder Wachs gedrückt wurde und die erhabenen Teile ihren Abdruck hinterließen. Seit etwa 700 n. Ch. Ist der Hochdruck als Steinstich nachweisbar, seit 750 als Holzschnitt und Holzstich. Mit der Inbetriebnahme der ersten deutschen Papiermühle 1390 und der Erfindung der Druckerpresse durch Johannes Gutenberg und des Druckens mit beweglichen, in Metall gegossenen Lettern fand der Hochdruck – vornehmlich als Buchdruck - einen unglaublichen Aufschwung. 

Die mechanischen, manuellen Techniken zur Bearbeitung der Formen für den Hochdruck sind: Steinstich, Holzschnitt, Holzstich (Xylografie), Linolschnitt, Linolstich, Metallstich. Eine chemische Technik ist die Zinkografie. 

Für den Hochdruck ist das scharf begrenzte, flächenhafte Festhalten der Farbe auf dem Papier typisch. Die Farbe wird für den Druck mit einer Walze auf die planen, hochliegenden Teile des Druckstockes aufgetragen und mittels eines Pressdruckes auf das Papier übertragen. Diese Prozedur kann beliebig oft wiederholt werden. 

Der Tiefdruck 

...  ist nur wenig jünger als der Hochdruck, galt aber vom künstlerischen Standpunkt als die vollkommenste Druckart. Beim Tiefdruck wird die Zeichnung mit mechanischen oder chemischen Verfahren vertieft unter das Oberflächenniveau einer glatten Metallplatte (Zink, Kupfer, Eisen) gebracht. In diese Vertiefungen wird die Druckfarbe eingebracht; und mit einem hohen Pressdruck übernimmt das Papier die Farbe aus Vertiefungen. Für den Tiefdruck ist es charakteristisch, dass die Farbe auf der Papieroberfläche als mäßiges, fühlbares Relief erscheint und um die Ränder der Druckform ein deutlich sichtbarer Reliefrahmen entsteht 

Bei den Techniken zur Bearbeitung der Tiefdruckformen unterscheidet man mechanische Verfahren, d. h. verschiedene Arten von Stichen (Kupferstich, Stahlstich, Kaltnadel, Mezzotinto) und chemische Verfahren, d. h. verschiedene Arten von geätzten Radierungen (lat. radere – wegnehmen), wo Säure die Zeichnung in die Tiefe ätzt (Strich- radierung, Vernis mou, Aquatinta, Reservage) 

Ende des 15. Jhts fanden sowohl der Hochdruck wie auch der Tiefdruck mit den berühmten Holzschnitten und Kupferstichen Albrecht Dürers (1471-1528) eine erste Blütezeit.

 

Der Flachdruck 

Eine relativ junge Methode der grafischen Techniken ist der Flachdruck, der zum Ausgang des 18. Jh. entwickelt wurde und heute die führende Rolle bei industriellen Druckverfahren spielt. Charakteristisch für die Techniken des Flachdrucks ist, dass die druckenden und die nichtdruckenden Partien der Druckform auf gleicher Ebene liegen. Es wird hier das Prinzip des gegenseitigen Abstoßens von Fett und Wasser genutzt. Als Druckform fand hier ursprünglich ein sehr homogener, feinporiger Kalkstein aus Solnhofen Verwendung. 

Heute werden Aluminium-, Zink-, oder Kunststoffplatten genutzt. Techniken zur Bearbeitung der Formen für den Flachdruck sind der Steindruck (Lithografie, lat. Lithos-Stein), Algrafie und Offsetdruck. 

Das Druckbild wird mittels fetthaltiger Kreide oder Tusche auf den Druckträger aufgetragen und mit einer ebenfalls fetthaltigen Druckfarbe eingewalzt. Als Trennmittel von fetthaltigem Druckbild und nichtdruckenden Partien wird ein dünner Wasserfilm genutzt. Da sich Fett und Wasser abstoßen, nimmt das fetthaltige Druckbild die Druckfarbe an; für die fettlosen Partien reicht die Wasserfeuchte aus, um die fetthaltige Druckfarbe abzustoßen. 

Der Siebdruck 

(Serigrafie, lat. sericum – Seide) 

Die direkten Vorgänger des Siebdruckes in seiner heutigen Praxis waren Vervielfältigungsmethoden von Mustern zum Bedrucken von Textilien mit Hilfe von Schablonen, wie sie im Fernen Osten lange vor unserer Zeitrechnung praktiziert wurden. 

Eine wesentliche Rolle spielte hier die Kenntnis der Seidenherstellung als wichtigem Bestandteil der Schablonen. 

Die westliche Welt interessierte sich erst Ende des 19. Jh. für diese Technik. Aber seitdem hat sie sich schnell verbreitet in alle Zweige der industriellen und künstlerischen Druckpraxis. Das Druckprinzip ist sehr einfach und beruht in dem Durchdrücken flüssig- keitsgebundener Farbpigmente durch die durchlässigen Stellen der Schablone