Wieland Schmiedel: ...SPANNUNG IN MIR

12. 6. - 19. 9. 2010

... Spannung in mir... - dieser Titel verrät viel über den Künstler Wieland Schmiedel, der im Kräftefeld des "Erinnerns Heute für Morgen" lebt und arbeitet. 

Aus Anlass der Vergabe des Landeskulturpreises 2009 an Wieland Schmiedelehrt kulturforum Pampin den Künstler mit einer umfangreichen Ausstellung, die einen Quer- und Längsschnitt durch das komplexe Schaffenswerk zeigt.  

Schmiedel steht für eine Kunst ohne Schmuck und Schnörkel, für das Freilegen der Substanz. Seine Themen bewegen sich zwischen den existenziellen Dimensionen von Eros und Thanatos, Liebe und Leid, Verletzlichkeit und Tod, Unterdrückung und Macht. Seine Kunst setzt Zeichen gegen Passivität und Gewalt und steht für eine Kultur der Erinnerung und Wahrhaftigkeit.

Jutta Schwöbel: Weiße Schatten

WEISSE SCHATTEN ergänzt die im Herbst 2009 präsentierte Ausstellung „Die Farbe Grau“ um weitere s-w-Nuancen und begleitet die im Juni 2010 eröffnete Ausstellung „...Spannung in mir“ von Wieland Schmiedel.

 WEISSE SCHATTEN widmet sich drei Themenkreisen.

1. Skulpturen im „Garten“ Wieland Schmiedels

Fasziniert von der geheimnisvollen Aura der Skulpturen Wieland Schmiedels, hat sich Jutta Schwöbel mit den Arbeiten des Bildhauers vor Ort, in der Rönkendorfer Mühle, intensiv auseinandergesetzt und versucht, das für sie Wesentliche zu erfassen. Mit ihrem künstlerischen Fotografenblick hat sie essentielle Segmente, Linien und Formen der Skulpturen ins Licht gesetzt und in ganz speziellen – den Schwöbelschen – Grautönen erscheinen lassen. Daraus ist ein einzigartiger, kostbarer Leporello „Der Garten“ entstanden.

2. Hamadryaden – Dialog mit dem Baum

Bei einem Spaziergang im Februar bei noch schräg stehender Sonne begegnete Jutta Schwöbel ihrer ersten Hamadryade – und in dieser sich selber. Sie sah die Baumnymphe, die mit ihrem Baum lebt und stirbt, auf einem Birkenstamm. Und einmal gesehen, begegneten ihr die Nymphen nun immer wieder und überall.In der Morgen- oder Abendsonne zeigten sie sich ihr - als ihr eigener Schattenwurf auf dem Baumstamm. Und wenn sie sich bewegte, begannen die Baumbilder zu leben und zu tanzen. Mittels einer ganz speziellen Belichtung konnte sie diese flüchtigen Erscheinungen sichtbar machen. So entstanden geheimnisvolle Fotoskulpturen – wie aus einer anderen Welt der Fabelwesen.

3.   EIS-ZEIT.

Eine Serie von Fotos aus dem letzten eisigen, weißen Winter zeigt Spuren im Eis, die das Auge – begünstigt durch die erzwungene Langsamkeit der Fortbewegung – nur bei genauem Hinsehen entdecken kann. In diesen wie Grafiken wirkenden Bildern wird die künstlerische Vorgehens- und Ausdrucksweise Jutta Schwöbels besonders deutlich. Sie selbst sagt dazu: „ In der Fotografie eröffnen sich veränderte Wahrnehmungen gerade dadurch, dass das Gesehene auf eine zweidimensionale Fläche ‚gepresst’ und die Perspektive aufgehoben wird. Im Übergang von der Drei- in die Zweidimensionalität werden aus Tiefen Flächen, aus Spuren Pinselstriche, Zeichnungen.“